Book Recommendation: "Asking for Help — Kevin Braddock"

“Personally … I think of happiness as a fleeting, evanescent thing that usually evaporates the moment I try to capture it.”

Auf Seite 23 steht dieser Satz. Und dieser Satz ist auch für mich etwas wie ein Fluch. Des “immer wollens” aber “nie bewusst habens”. Ab hier wollte ich das Buch nicht mehr weglegen.

Ich kann es noch genau sagen, wann ich Kevin das erste mal getroffen habe. Der 17.04.2011. Zu dem Zeitpunkt studierte ich noch und Kevin war Redakteur bei einem Mode Magazin in Berlin. Er besuchte meine damalige WG Mitbewohnerin. Warum weiß ich nicht mehr.
Weiß ich jedoch noch weiß ist, wie cool ich Kevin damals fand. Wir unterhielten uns über Fahrräder und mehr noch über das Gefühl Fahrrad zu fahren. Er hatte sein eigenes Magazin das definitiv bei dem DIY Magazin Hype in den vorderen Rängen mitspielen konnte. Und er war fast vierzig.

Fast vierzig. Und nicht einer dieser “Ich beweis mir das jetzt immer noch, Kokain, junge Mädels, jeden Tag bis spät in der Nacht Bar” Typen. Davon hat Berlin ne ganze Menge zu bieten. Warum ich es noch so genau weiß? Weil er mir am Tag nach unserem Treffen auf facebook schrieb. Einfach nice. So wie Kevin, ja so wäre ich auch gerne in 10-15 Jahren. Klasse Mann.

Acht Jahre später lese ich sein Buch. Ein Buch das mich sehr bewegt hat. Nicht wegen großartigen life-changing Erkenntnissen, nicht wegen dem Vorzeichnen eines Weges der uns aus den Schatten führt. Sondern weil es ehrlich ist. Weil es mich als Mensch, und alldem was dazu gehört, darin berührt, das wir nicht alleine sind. Und auch nicht alleine alles lösen können und müssen. So sehr wir gefangen sind, in den selbstauferlegten Zwängen & Konventionen, so sehr können wir uns auch im miteinander gegenseitig Kraft geben.

Kevins Geschichte solltet ihr selbst in seinem Buch lesen. Auch wenn euch nicht klar ist warum ihr etwas über Depression lesen solltet, ist es doch vor allem ein Buch darüber was es bedeutet ein Mensch zu sein. Der manchmal leer ist, der manchmal leidet und der sich fragt warum zum Teufel man heute aufstehen sollte.

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Nils Hartmann